Die gute alte Zeit

Mensch du wirst alt Wann bist du alt? Das Altern des Mannes
Frauen oder Kontinente Männer oder Eisenbahn Das Altern

Damals...ja damals war alles noch besser. Naja, vielleicht nicht besser, aber anders.

Es fällt mir auf, dass alles weiter entfernt ist als vor einigen Jahren.
Es ist sogar doppelt so weit bis zur nächsten Straßenecke und ein Hügel war früher auch nicht da.
Das Rennen zum Bus habe ich ganz aufgegeben, er fährt jetzt immer zu früh ab.
Die Treppen sind auch höher als in den goldenen Jahren.
Auch Bücher und Zeitschriften werden jetzt mit kleineren Buchstaben gedruckt.
Es hat aber auch keinen Sinn, jemanden ums Vorlesen zu bitten, die Leute sprechen aber auch so leise, dass man sie kaum mehr hören kann.
Für die Kleider und Hosen wird mittlerweile allzu wenig Stoff verwendet, besonders um die Hüften.
Auch die Kleidergrößen fallen immer kleiner aus als früher!
Sogar die Menschen verändern sich: sie sind viel jünger, als wir in ihrem Alter waren!
Andererseits sind die Leute unseres Alters so viel älter als wir!
Ich traf neulich eine Klassenkameradin, die war so alt, daß sie mich gar nicht erkannte!
Ich dachte an dieses arme Wesen, als ich meine Haare kämmte.
Und als ich dann in den Spiegel sah... wirklich: auch die Spiegel sind nicht mehr das, was sie einmal waren!

Mensch du wirst alt!

Wie hieß ER nur? - Ich wußte den Namen.
Tausend Erinnerungen kamen
hervor aus der Vergangenheit,
sie lagen alle griffbereit.
Nur eines ist es, was mich quält -
der Name, ja, der Name fehlt.
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Vier Dinge schienen ziemlich nichtig,
das EINE aber, das war wichtig.
Damit´s im Hirne aber nicht verdämmert,
hast Du Dir´s gründlich eingehämmert.
Vier fall´n Dir ein, doch wie fatal,
das EINE fehlt! - Oh, welche Qual!
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Vom dritten Stock steigst Du herunter.
Trittst aus dem Hause froh und munter.
Doch plötzlich fragst Du Dich verdrossen:
Hab´ ich auch wirklich abgeschlossen?
Du könntest schwören viele Eide ...
...steigst doch hinauf, Dir selbst zum Leide.
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Zum Frühstück gibt es drei Tabletten,
die sollen Dein Gedächtnis retten.
Da fragst Du plötzlich ganz beklommen:
Hab´ ich sie auch eingenommen? Ja, ist mein Denken denn noch dicht?
Und zweimal nehmen darf ich nicht!
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Die Männer um den alten Fritz,
ich sag´ sie her auf einem Sitz.
Und auch um Goethe die Gestalten,
ich hab´ sie alle gut behalten.
Doch, wie heißt der, den jeder kennt,
der jetz´ge Bundespräsident?
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Unsre Geschwätzigkeit senilis,
dem Hörer oft zu viel ist,
zumal was gestern Du erzählt,
auch heute im Gespräch nicht fehlt.
Und, wie Erfahrung leider lehrt,
auch morgen brühwarm wiederkehrt.
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Brauchst Du mal etwas aus dem Schrank,
der gut gefüllt ist - Gott, sei Dank, -
kaum hast geöffnet Du die Tür,
da fragst Du Dich: Was wollt´ ich hier?
Verstört bist Du, das in Sekunden,
das, was Du vorhast, ist entschwunden.
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Benutzt Du mal Dein Bügeleisen,
anschließend gehst Du gleich auf Reisen,
drei Wochen bangst Du - ungelogen -
Hab´ ich den Stecker rausgezogen?
Sitzt etwa der noch in der Wand?
Bin ich inzwischen abgebrannt?
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Und kommst Du dann woanders hin,
bewegst Du gleich in Deinem Sinn,
Dein Sparbuch bestens zu verstecken,
damit kein Dieb es kann entdecken.
Brauchst Du dann Geld, hast Du indessen
den heimlich Platz total vergessen.
Ei Gott, stöhnst Du, ganz starr vor Schreck -
Was soll ich tun? Mein Geld ist weg!
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Maschinen kann man reparieren
und ihre Räder ölig schmieren.
Und wenn Dein Radio verstummt,
ein neues Drähtlein - und es summt!
Doch, wenn der Kalk im Hirn sich dichtet,
gibt´s nichts mehr, was das Dunkel lichtet.
Da fällt die düstre Stimme ein: Mensch - find Dich rein!

Wann bist du alt?

Ein Spiegel hängt in Deinem Zimmer,
Du stehst davor, das Haupt geneigt
und seufzest, weil ein grauer Schimmer
sich an Deinen Schläfen zeigt.

Beim Lesen streikt Dir die Pupille,
und neue Zähnchen brauchst Du bald
Du seufzt und murmelst in der Stille:
"Ach ja, ich werd nun langsam alt."

Du seufzest und solltest lieber schmunzeln,
kriegt auch Dein Haar ein Silberstich
und Deine Stirn ein paar Runzeln,
das ist doch alles äußerlich.

Manch einer ist vielleicht erst zwanzig
und außen herrlich von Gestalt,
doch innen schwunglos, trocken, ranzig
und miesepetrig, - das ist alt!

Natürlich kannst Du nicht mehr wachsen
mit sechzig, - aber immerhin -
so lang Du für Humor und Faxen
und Zärtlichkeiten hast ´nen Sinn.

So lange Deine Augen glänzen
im Feuer der Begeisterung,
bist Du mit Deinen "siezig" Lenzen
trotz Brille und Gebiss - noch jung!

Das Altern des Mannes

Vorne grau und hinten kahl,
Ach, die Jugend war einmal.
Aber was nutzt denn das Gewimmer,
Menschenskind, es wird noch schlimmer:
Haare wachsen aus den Ohren,
Der Geruchsinn geht verloren.

Dafür hast´te stark zu kämpfen,
um den Nasensaft zu dämpfen,
Der sich an der Spitze sammelt
und als Tropfen runterbammelt.
Flach und fahl liegt die Pupille
Trotz der scharf geschliff´nen Brille.

Deine Zähne werden lose,
Denn du hast Paradentose.
Schmerzhaft, wie sie einst gekommen
Werden sie dir nun genommen.
Und das künstliche Gebiß
Ist Dir oft ein Hindernis.

Im Profile, da wirst du kläglich,
Denn dein Bauchumfang wächst täglich,
Und der kleine Nabelfleck
Liegt ganz tief und ist voll Dreck.
Aber seitlich von dem Nabel
Bist du auch nicht mehr passabel.

Unten wird die Bauchhaut faltig,
Der Urin ist zuckerhaltig.
Der Popo, einst straff und rund
Leidet jetzt an Muskelschwund.
Und des Mastdarms welke Falten
Können kaum den Stuhlgang halten.

Wenn dir mal ein Wind entfleuchte,
wird es meist im Hemde feuchte.
Mächtig stören deinen Frieden
walnussgroße Hämorrhoiden.
Und die einst so gute,
so genannte "Wünschelrute"
hängt als wesenloser Schlauch
unterm faltenreichen Bauch.

Und die holde Weiblichkeit,
wittert das und weiß Bescheid.
Schmunzelnd kommt sie zu dem Schluß,
der ist sittsam, weil er muß!
Weiter unten, um es zu schildern,
Fehlt es nicht an bunten Bildern.

Wo der Hüftknoten einmündet,
ist der Ischiasnerv entzündet.
Von den Haaren bis zu den Haxen,
Sind Dir Krampfadern gewachsen.
Borsten hast du an den Waden,
die auch deiner Schönheit schaden.

Dazu kommen in der Regel
auch noch ausgewachsene Nägel.
Obendrauf noch Hühneraugen,
die zum Fußballspiel nicht taugen.
und dann sagt solch treuer Falter,
er sei rüstig für sein Alter.
Dabei ist der alte Filz,
durchlöchert wie ein Fliegenpilz.

Wer es weiß, was ihm noch droht,
der säuft sich lieber vorher tot.

PROST ! ! !

Das Alter der Frau im Vergleich zu den Erdteilen

Frauen von 16 bis 30 Jahre sind: heiß wie Afrika
Frauen von 31 bis 40 Jahre sind: feucht wie Asien
Frauen von 41 bis 50 Jahre sind: technisch perfekt wie Europa
Frauen von 51 bis 60 Jahre sind: abgewirtschaftet wie Amerika
Frauen von 61 bis 80 Jahre sind: Fern vom Verkehr wie Australien

Das Alter des Mannes im Vergleich mit der Eisenbahn

Männer von 16 bis 30 Jahre sind:wie eine Rangierlok - steht alle Augenblicke, ein ständiges hin und her
Männer von 31 bis 40 Jahre sind:wie eine S-Bahn - verkehrt regelmäßig und zügig
Männer von 41 bis 50 Jahre sind:wie ein Pendelzug - hat eingefahrene und bekannte Verbindungen, wird schon mal im Fremdenverkehr eingesetzt
Männer von 51 bis 60 Jahre sind:wie ein Intercity - braucht längere Zeit zum Stehen, ist während der Fahrt hohe Geschwindigkeit gewohnt.
Männer von 61 bis 70 Jahre sind:wie ein Sonderzug - verkehrt nur 2 bis 3 mal im Jahr
Männer von 71 bis 80 Jahre sind:wie ein Dampflok - verkehrt nur zu besonderen Anlässen und steht nur zum Wasserlassen.

Das Alter

Es ist seltsam mit dem Alter - ist man mit dreizehn noch ein Kind,
weiß man glasklar, dass das Alter so um zwanzig rum beginnt.

Ist man aber selber zwanzig, denkt man nicht mehr ganz so steif,
glaubt jedoch, so um die 30 sei man für den Sperrmüll reif.

Dreißiger, schon etwas weiser und vom Lebenskampf geprägt,
haben den Beginn des Alters auf Punkt vierzig festgelegt.

Vierzigér mit Hang zum Grübeln sagen dumpf wie ein Fagott:
50 sei die Altersgrenze und von da an sei man Schrott!

Mit Fünfzig, graues Haar am Kopfe, erste Falten im Gesicht
Glaubt man: Mit Sechzig käme erst das Ende, zumindest aber käm die Gicht.

Doch im Herbst, da blühn die Rosen und im Herbst reift erst der Wein,
darum kann man auch mit 60 noch recht jung und glücklich sein.

Doch die 70-er, die Klugen denken überhaupt nicht dran,
jung sind alle, die noch lachen, Alter fängt mit Hundert an!

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